Reetdachförderung: Gemeinsame Presseerklärung der Moorreger CDU und Grünen

28.08.2018

Geht es nach den Freien Wählern, so soll die Förderung reetgedeckter Dächer, die es in der Gemeinde Moorrege seit dem Jahr 2013 gibt, bald Geschichte sein.
„Diese Entscheidung wird dazu führen, dass sich immer weniger Bürger für ein Reetdach entscheiden. Vor allem auf älteren oder landwirtschaftlichen Gebäuden werden Dächer mit dem traditionellen und landestypischen Baustoff gedeckt, was z.B. bei den großen Dimensionen der Scheunendächer einen erheblichen Kostenfaktor darstellt. Viele Bürger würden also in Zukunft auf Reet verzichten“, konstatiert Jan Schmidt, Parteivorsitzender der CDU Moorrege.
Die Christdemokraten und Grünen sind sich deshalb einig, dass die Reetdachförderung bestehen bleiben sollte. Nicht nur der Wunsch vieler Moorreger Bürgerinnen und Bürger, dass der dörfliche Charakter Moorreges erhalten bleibt, spricht dafür. Reetdächer sind auch wertvolles Kulturgut und vermitteln norddeutsche Identität und Zugehörigkeit. Heimat ist etwas, was die Grünen und die CDU mit dem Reetdach verbinden.
„Mein Großvater war Fischer und hat mit meinem Vater noch Reet gemäht“, so Jochen Kuik, Vorsitzender der Grünen in Moorrege. „Für mich ist ein Reetdach eng mit dem Aufwachsen in Norddeutschland verbunden.“
Auch der Kreistagsabgeordnete der CDU Martin Balasus teilt diese Ansicht: „Reetdächer sind prägend für die Elbmarschregion und mir ist es wichtig, die Jahrhunderte alte Bautradition für uns und unsere Kinder zu bewahren. Es ist in diesem Fall zu kurzsichtig, nur auf die mit der Reetdachförderung verbundenen Kosten zu blicken, sondern es sollte auch die Frage nach der Bedeutung für die Menschen gestellt werden.
Gerade die CDU schreibt den verantwortungsbewussten Umgang mit Steuergeldern groß. Hier soll aber eindeutig an der falschen Stelle gespart werden.
Christdemokraten und Grüne betonen außerdem, dass Reetdächer nicht nur im Bereich Ästhetik, sondern auch in ökologischer Hinsicht punkten, da es sich bei dem traditionellen Baustoff um einen nachwachsenden und einen vollständig abbaubaren handelt. Wer wirklich nachhaltige Politik betreiben will, darf deshalb nicht die Förderung dieser traditionellen, ortsprägenden Bauweise streichen!