Wie dem Bericht zu entnehmen ist, regen sich Familie Heidecke und andere Anwohner des Moorreger Werftweges über die geplanten Änderungen des B-Planes 21 auf. Stein des Anstoßes ist der von der Nordmark gewünschte Bau einer großen Halle auf ihrem Gelände an dieser Straße. Natürlich ist es verständlich, wenn sich Anwohner gegen eine Beeinträchtigung der Straßenoptik, gegen vermeintliche Lärmbelästigung oder gegen eventuellen Wertverlust ihrer Grundstücke wehren.
Unterstützung finden die betroffenen Anwohner durch die Freie Wählergemeinschaft Moorrege, die der CDU und den Grünen dunkle Machenschaften unterstellt. Kritisiert wird auch die angeblich fehlende Bereitschaft zum Dialog mit den Bürgern und der Freien Wählergemeinschaft. Dem Zeitungsbericht ist aber zu entnehmen, dass es zwei Gesprächsangebote seitens des Moorreger Bürgermeisters Karl-Heinz Weinberg gegeben hat, die nicht angenommen worden sind! Stattdessen wird es als „Schande“ bezeichnet, dass die CDU- und Grünen-Mitglieder nicht zur Versammlung im Heideckschen Vorgarten erschienen sind.
Das ist schon eine bedenkliche Form des Umgangs miteinander! Getoppt wird es aber durch Drohungen, dass es beim energisch eingeforderten Dialog „ nicht bei freundlichen ‚Worten bleiben wird“. Offensichtlich wird man, sollten die Mehrheitsfraktionen nicht klein beigeben, die Gemeinde verklagen.
Wenn man einen offenen, fairen Dialog auf Augenhöhe wünscht, sollte man vielleicht nicht zuerst mit bösartigen Unterstellungen oder Drohungen operieren. Das nährt jedenfalls die Vermutung, dass die Kraft der Argumente für eine Überzeugung der anderen Seite nicht ausreicht.
Eine verantwortliche Politik muss immer vorrangig die Interessen aller Bürger im Blick haben. Zuweilen widersprechen sich aber Gemeinwohl und Partikularinteressen. Dass sich letztere engagiert und kritisch zu Wort melden, ist legitim, sofern es nicht in Wutbürgerschaft entartet! Problematisch wird es erst, wenn politische Gruppierungen sich einseitig dieser Partikularinteressen annehmen und dabei die Interessen der Mehrheit der Bürger ausblenden.
Zweifelsohne ist es für die ganze Gemeinde Moorrege wichtig, dass der größte Steuerzahler und Arbeitgeber positive Rahmenbedingungen für seine wirtschaftliche Entwicklung behält. Außerdem ist nicht zu befürchten, dass auch nach dem Bau der Halle der Werftweg nicht zu einer stark befahrenen Durchgangsstraße mutiert. So viel Verkehr wie in meiner Klinkerstraße werden die Anlieger dieser Straße sicher auch in Zukunft nicht erdulden müssen! Und zur Optik des idyllischen Werftweges: Keiner kann mit Recht den Anspruch geltend machen, dass in seiner Nachbarschaft dauerhaft ein Naturwald existiert.
Zu Schluss hätte ich noch zwei Wünsche für die brisante Sitzung des Bau- und Umweltausschusses am 5.9.2018:
1. dass nicht nur die betroffenen Werftweg-Anlieger und ihre Unterstützer aus der Freie Wählergemeinschaft kommen, sondern auch viele andere Gemeindebürger und
2. dass der Streit um die B-Planänderung durch sachlichen, fairen und zivilisierten Umgang miteinander gekennzeichnet sei.
Wolfgang Balasus
Klinkerstr. 73
25436 Moorrege
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